KINO - SEX AND THE CITY 2

wj Aurich. Sie geht weiter, die Geschichte um die vier schier unzertrennlichen Freundinnen Carrie, Charlotte, Samantha und Miranda. Nachdem die letzte Fernsehepisode von „Sex and the City“ längst abgedreht war, gab es 2007 die Fortsetzung auf der Leinwand. Nun ist der zweite Kinofilm um das Quartett angelaufen. Dieses Mal geht es für sie ab in die Wüste nach Abu Dhabi.

So hat sich Carrie (Sarah Jessica Parker) ihr Eheleben gewiss nicht vorgestellt: Während sie nach Feierabend etwas erleben und in schicker Abendgarderobe auf die Piste gehen will, hängt ihr Mr. Big (Chris Noth) lieber vor dem Fernsehen ab. Um die alltägliche Routine zu durchbrechen, schlägt der gestresste Gatte vor, zwei Tage die Woche getrennt zu verbringen. Carrie ist zunächst unsicher, ob eine solche Teilzeit-Ehe wirklich eine gute Idee ist. Da kommt Freundin Samantha (Kim Catrall) mit einem verlockenden Angebot gerade recht. In ihrer Funktion als PR-Frau soll sie Werbung für ein Luxushotel in Abu Dhabi machen. Quasi als kleinen Vorschuss darf sie gemeinsam mit ihren Freundinnen dem exotischen Domizil in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Besuch abstatten, um sich dort auf Kosten des Hauses einmal so richtig verwöhnen zu lassen. Da können auch die anderen beiden Freundinnen schwerlich „Nein!“ sagen. Ohnehin ist Charlotte (Kristin Davis) trotz Unterstützung durch eine Nanny von ihrer Mutterrolle hoffnungslos überfordert, mag sich dies aber partout nicht eingestehen. Miranda (Cynthia Nixon) geht es nicht viel besser. Aufgrund eines Konflikt in ihrer Kanzlei sieht sie sich gezwungen, ein paar für sie überraschende Konsequenzen zu ziehen. Wenngleich Samantha nach wie vor überzeugter Single und praktizierende Nymphomanin ist, hat auch sie mit Problemen zu kämpfen. Sieht sie sich doch plötzlich mit dem Phänomen der Menopause konfrontiert. Allerdings scheint der graue Alltag für das Quartett bald tatsächlich völlig in den Hintergrund zu geraten, als die vier jede für sich in einer schicken eigenen Limousine buchstäblich mitten hinein ins Paradies kutschiert werden...

Was die Optik betrifft, dürfte „Sex and the City 2“ die Erwartungen der Fans voll und ganz erfüllen. Es gibt jede Menge modischen Glamour zu bewundern. Dabei wird noch wesentlich unverschämter und stärker als das bereits in der ersten Leinwandversion der Fall war „Product Placement“ angesagter und zahlungskräftiger Markenhersteller betrieben. Passend dazu erleben die Zuschauer ein buntes Stelldichein prominenter Gaststars. Neben Liza Minelli, Miley Cirus und Mariah Carey hat das deutsche Vorzeige-Model Heidi Klum einen Kurzauftritt. Der schöne Schein kann indes nicht über die äußerst magere Story hinwegtäuschen. Statt spritzig-witziger Dialoge, die stets ein besonderes Merkmal der TV-Serie gewesen sind, haben Drehbuch und Regie dieses Mal vermehrt auf Slapstick gesetzt. Eine leichte Spur von Selbstironie bleibt darin bisweilen zwar erkennbar. Oft wirkt es aber auch einfach bloß albern. Eingefleischte „Sex and the City“-Fans mögen vielleicht bereit sein, darüber hinweg zu sehen. Wer Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda allerdings eh von je her für nichts weiter als oberflächliche und eingebildete Zicken gehalten hat, der dürfte sich durch diesen Film eher bestätigt fühlen denn eines Besseren belehrt zu werden.
(Vollständige Kritik in den Ostfriesischen Nachrichten vom 29. Mai 2010. Trailer: Warner)