Vor 200 Jahren: Auricher Synagoge eingeweiht

Jüdische Gemeinde mit langjähriger Tradition
wj Aurich. Auf den meisten Karten und selbst bei Google Maps sucht man den Synagogenplatz in Aurich (noch) vergeblich. Doch es gibt ihn. Er befindet sich am Hohen Wall in einer geradezu idyllisch anmutenden kleinen grünen Nische zwischen dem Ärztehaus und dem Sozialgericht. Tatsächlich stand dort einst eine Synagoge. Seine feierliche Einweihung erlebte das Gotteshaus, an das inzwischen ein Gedenkstein (siehe Foto) erinnert,  vor genau 200 Jahren im September 1811.

Wer sich auf Spurensuche nach den Ursprüngen der jüdischen Gemeinde in Aurich macht, landet im Jahre 1635. Aus dieser Zeit ist ein Calman Abrahams überliefert, der für das in Aurich residierende Fürstenhaus als Hoffaktor tätig war. Als solcher kümmerte er sich um finanzielle Angelegenheiten, ein aufgrund des Zinsverbotes für Christen vorzugsweise von Juden ausgeführter Job, weswegen sich dafür auch die Bezeichnung „Hofjude“ etablierte. Reguläre Gottesdienste, die nach orthodoxem jüdischem Glauben ein Minimum von zehn männlichen Besuchern erfordern, konnten in Aurich vermutlich ab 1657 abgehalten werden, mussten aber zunächst in privaten Räumlichkeiten stattfinden.
Ausführlicher Rückblick im Ostfrieslandmagazin 09/2011